05.12.2003
Die Tradition der Perchten oder Krampusse ist einer der vielfältigsten,
schwierigsten und schrägsten Winterbräuche im bayerisch-österreichischen
Alpenraum, deren Erklärung viele Fachleute zum Verzweifeln bringt (siehe die
sehr gute und tiefgehende Abhandlung von Felix und Ulrich Müller unter http://www.fmueller.net/krampus_de.html
)deren Ursprung bis ins 16. Jahrhundert zurückgeführt wird (siehe http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.p/p222392.htm
). Sie sind vergleichbar mit Knecht Rupprecht und als Begleiter des Hl. Nikolaus
diejenigen, die "bewaffnet" mit Rute und Ketten die Bösen bestrafen.
Das Treiben dieser "schiachen" Gestalten mit ihren grässlichen,
an Horrorfilme erinnernden Holz-Masken erfreuen sich in den letzten Jahren einer
zunehmenden Renaissance. Dieser alpenländische Kultbrauch ist für die
Touristikbranche der Renner schlechthin. Perchten- und Krampuslauf boomen! Früher
war das "Kramperlpassen" ein echter Nervenkitzel für die Jugend, denn
da lauerten an allen Ecken und enden die Krampusse, um spukhaft zu erscheinen,
mit wildem Gebrüll und nicht selten rüden Schlägen mittels langer Besen aus
Birkenreisig (der 'Kramperlruadn') nicht nur sehr schmerzhafte - sondern auch
heillose Panik zu erzeugen. Da gab es nur eines: fluchtartig das Weite zu
suchen. Wenn statt des Knecht Rupprechts bei uns zu Hause früher der Krampus
erschienen wäre, wären wir wohl als Kinder nie mehr unter unserer Bettdecke
hervorgekommen!!!
Heutzutage machen zwar auch noch diverse Körperstellen schmerzhafte
Bekanntschaft mit der Birkenrute, der gesamte Ablauf ist jedoch geplant, sodass
man in aller Ruhe diese unheimlichen Gesellen hautnah betrachten und bewundern
kann. Was wir ausgiebigst getan haben!!
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